Wer wollte nicht schon einmal seinen ganz persönlichen Duft kreieren, ein Parfüm, das sich von all denen unterscheidet, die einen täglich in der Nase kitzeln, obwohl darunter sicher auch einige sehr angenehme sein können.
Also ging ich wieder in meinen Recherchemodus. Und tatsächlich, ein Parfum herzustellen stellte sich als gar nicht so schwer heraus. Dazu benötigt man entsprechende Duftstoffe, etwas Alkohol (z. B. Weingeist aus der Apotheke) und etwas Jojobaöl. Alternativ kann man auch ein Parfümöl herstellen für das man ebenfalls Düftöle, sowie ein geeignetes Trägeröl benötigt.
Angefangen habe ich mit einem Duftöl, weil ich einfach wissen wollte, ob es genauso gut ist, wie ein Parfüm. Zudem gefiel mir der Gedanke das es keinen Alkohol enthält. Für die Herstellung benötigt man drei verschiedene Duftöle. Einen für die Kopfnote, einen für die Herznote und einen für die Basisnote. Die Kopfnote ist das was, zuerst wahrgenommen wird und sollte nach ca. zehn Minuten verflogen sein, während die Herznote, sozusagen den eigentlichen Duft bildet. Als Basisnote kann man einen schweren holzigen Duft verwenden, da dieser nur die Herznote festigen soll. Auf die Herznote entfallen etwa 50 % der Duftstoffe, während die Kopfnote ca. 30 % ausmacht und die Fußnote die restlichen 20 % beinhaltet.
Zuerst gibt man die Duftstoffe in eine entsprechende Flasche, beginnend mit der Fußnote, gefolgt von der Herznote und dann von der Kopfnote, von unten nach oben, also leicht zu merken. Schließlich gibt man das Trägeröl, ein möglichst duftneutrales Öl (z. B. Mandelöl) dazu und schüttelt die Mischung leicht. Das Parfümöl muss jetzt noch eine Woche lang stehen bleiben, damit sich die entsprechenden Duftstoffe lösen. Ab und an sollte man die Flasche schütteln. Obwohl man hier besser nicht überdosiert, sollte man auch nicht zu sparsam mit den Duftstoffen sein, die gerne 20 % des Gesamtvolumens ausmachen können. Natürlich muss man bei bestimmten Noten etwas vorsichtiger sein, weil sie sonst zu dominant sind. Das gilt beispielsweise für Patchouli. Im Gegensatz dazu sind die meisten Rosendüfte sehr zurückhaltend. Ein wenig experimentieren ist also angesagt.
Für ein Parfüm auf Alkoholbasis ist die Zusammensetzung fast identisch. Das Trägeröl wird dabei jedoch durch den entsprechenden Alkohol ersetzt. In meinem Fall war das nahezu purer Weingeist aus der Apotheke. Bevor man das Parfüm für eine Woche stehen lässt, um den Duft zur Entfaltung zu bringen, werden hier aber noch einige Tropfen Jojobaöl hinzgegeben, damit die Duftstoffe im Alkohol gebunden werden.
Natürlich kann man auch mehr als drei Duftöle verwenden, z. B. zwei für jede Note. Das Wichtigste ist, dass die Düfte so zusammenpassen und man die Kombination als angenehm empfindet. Leicht unterschätzt man die Stärke verschiedener Duftöle oder überschätzt sie, beispielsweise bei der Herznote. So ging es mir in meinem ersten Versuch, mit dem Ergebnis einer sehr dominanten Note.
Ein letzter Tipp noch zum Schluss. Wenn das Parfüm eine möglichst individuelle Note entwickeln soll, verwendet man am besten natürliche Duftstoffe. Möchte man hingegen einen Duft kreieren der bei jeder Person gleich riecht, kann man auch künstliche Duftstoffe verwenden. Dieser kleine Unterschied ist besonders dann wichtig, wenn das Parfüm ein Geschenk sein soll. Viel Spaß beim experimentieren.
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